Avengers: Infinity War

Avengers: Infinity War (2018), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Action / Abenteuer / Fantasy
Kinostart Deutschland: - Verleih: Walt Disney

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Avengers: Infinity War Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Nach einer beispiellosen filmischen Reise, die sich über zehn Jahre erstreckt und das gesamte Marvel Cinematic Universe umfasst, bringen die Marvel Studios mit AVENGERS: INFINITY WAR den ultimativen und tödlichsten Showdown aller Zeiten auf die Leinwand. Die Avengers und ihre Alliierten sind auf der Mission, den mächtigen Thanos zu besiegen, bevor er mit seinem irren Zerstörungsfeldzug dem Universum ein Ende setzt. Doch damit dies gelingt, müssen die Superhelden bereit sein, alles zu opfern…

Robert Downey Jr., Scarlett Johansson und Mark Ruffalo | mehr Cast & Crew


Avengers: Infinity War - Trailer




DVD und Blu-ray | Avengers: Infinity War

Blu-ray
Avengers: Infinity War Avengers: Infinity War
Blu-ray Start:
06.09.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 149 min.
Avengers: Infinity War (3D Steelbook) Avengers: Infinity War (3D Steelbook)
Blu-ray Start:
06.09.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 149 min.
Avengers: Infinity War (4K Ultra HD) Avengers: Infinity War (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
06.09.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 149 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Avengers: Infinity War Avengers: Infinity War
DVD Start:
06.09.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 143 min.

Filmkritik Avengers: Infinity War

Filmwertung: | 8/10


Mit Avengers: Infinity War erben die Regisseure Joe und Anthony Russo die Aufgabe, die zuvor Joss Whedon oblag. Ob es ihnen gelungen ist, die Vielzahl der Superhelden im MCU zu beherrschen und uns einen gelungenen Comicfilm zu liefern erfahrt ihr hier.

Die Handlung des Films ist schnell erzählt: Thanos (Josh Brolin), der in den vorangegangen Ablegern des MCU immer mal wieder in Erscheinung getreten ist, hat sich aufgemacht, die sogenannten Infinity-Steine zu sammeln, um mit deren Hilfe das Universum nach seinen Vorstellungen neu zu formen. Diese Aufgabe führt ihn u. a. auch auf die Erde, wo er selbstredend auf die Avengers (u. a. Robert Downey Jr. als Iron Man, Chris Evans als Captain America, Benedict Cumberbatch als Doctor Strange oder Tom Holland als Spider-Man) trifft, welche sich der Gefahr bewusst sind und sich dem Titan tapfer entgegenstellen. Dabei entpuppt sich die Bedrohung durch Thanos und seinem Gefolge als so groß, dass sich die entzweite Bande zusammenraufen muss, um das Schlimmste abzuwenden. Dabei benötigen sie auch die Hilfe alter und neuer Freunde. Ob es die größte Superheldenscharr schaffen kann, die finsteren Pläne des lilahäutigen Despoten zu vereiteln?

AVENGERS: INFINITY WAR - Thanos (Josh Brolin)
AVENGERS: INFINITY WAR - Thanos (Josh Brolin) © Marvel Studios 2018
Was ist das zentrale Thema des Films? Das ist eine gute Frage, denn sie führt dazu, dass man feststellen kann, dass es zwar ein solches Thema gibt, sich das Gesehene jedoch irgendwie nicht, wie ein Film als Ganzes anfühlt. Zunächst hat man das Gefühl, dass man mitten ins Geschehen geworfen wird und sich diese vor einem einfach abspult. Das hat zur Folge, dass es somit schwer ist, Avengers: Infinity War als Film zu bewerten, da er sich eher wie ein Zwischenschritt anfühlt, denn als abgeschlossenes Werk. Daher kann man an dieser Stelle davon ausgehen, dass die letztendliche Qualität dieses Films wohl erst mit der Sichtung von Averngers 4 bemessen lassen wird. Das nur kurz vorweg.

Kommen wir zurück zum zentralen Thema des Films. Dieses beläuft sich ganz klar auf die Fragen “Was sind einzelne Leben wert?” und “Wer hat das Recht über diesen Wert zu entscheiden?”. Diese Themen konterkarieren dabei stets und ständig die Motivation des Antagonisten. Das gelingt dabei ausgesprochen gut und verleiht dem Widersacher eine bemerkenswerte Tiefe, welche das MCU mit Avengers: Infinity War endgültig aus der Tradition flacher Bösewichte reißt. Darüber hinaus ermöglichen diese Themen aber auch gewisse Überraschungen aus Seiten unserer Helden und sorgen mitunter für durchaus dramatische Entwicklungen. Generell kann man festhalten, dass es dem Film durchaus gelingt, einen hier und da emotional zu packen.

AVENGERS: INFINITY WAR - Thor (Chris Hemsworth), Star-Lord/Peter Quill (Chris Pratt) and Gamora (Zoe Saldana), b/g Drax (Dave Bautista)
AVENGERS: INFINITY WAR - Thor (Chris Hemsworth), Star-Lord/Peter Quill (Chris Pratt) and Gamora (Zoe Saldana), b/g Drax (Dave Bautista) © Marvel Studios 2018
Was aber gerade den emotionalen Impact des Films angeht, ist der Films selbst nicht das Problem, sondern der Umstand, dass der eine oder andere Film, welcher nach Avengers 4 erscheinen wird, bereits angekündigt wurde. Gerade diejenigen, die sich diesbezüglich auf dem Laufenden halten, werden nicht die emotionale Wucht des Films erfassen können, wie es bei denjenigen der Fall sein kann, die darüber nicht Bescheid wissen. Nichtsdestotrotz kann man dem Film ein gutes Spiel mit den Erwartungen der Zuschauer attestieren. Ich selbst habe, trotz dem Wissen um die wage Zukunft des MCU, unerwartete emotionale Regungen erleben dürfen, welche mich selbst überrascht haben.

Wenn wir uns nun der schauspielerischen Leistungen widmen möchten, möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass das schon eine kleine Mammutaufgabe darstellt, wenn man sich vergegenwärtigt, wie viele Figuren in dem Film vorkommen. Das hat natürlich zur Folge, dass die einzelnen Akteure nur relativ geringe zeitliche Möglichkeiten haben, ihr Spiel zu entfalten. Das hat zur Folge, dass man generell von solider und dem Film angemessenen Leistungen der Schauspieler und Schauspielerinnen sprechen kann.

AVENGERS: INFINITY WAR - Spider-Man/Peter Parker (Tom Holland)
AVENGERS: INFINITY WAR - Spider-Man/Peter Parker (Tom Holland) © Marvel Studios 2018
Dennoch gibt es zwei Darsteller, die in meinen Augen deutlich hervorgestochen sind. Dabei handelt es sich zum einen ganz klar um Josh Brolin, der zwar via CGI entfremdet wurde, dabei jedoch eine enorme Ausstrahlung versprüht. All die Handlungen von Thanos werden immer und immer wieder emotional unterfüttert, was der Figur zwar zu keiner Zeit eine Zusprache einbringt, diese jedoch abseits eines Schwarz-Weiß-Dualismus greifbar macht. Es ist nur schwer vorstellbar, dass dies möglich wäre, wenn diese Figur nur dem Computer entstammen würde.

Der andere Schauspieler, der in diesem enormen Ensemble brillieren konnte, ist der Jüngste im Bunde: Tom Holland. Er schafft es, die Suche nach Anerkennung aber auch die Furcht vor der Situation in dem Maße zu verkörpern und zu transportieren, dass einem sein Gang durch die Geschehnisse von Avengers: Infinity War wirklich packt und abholt. Gemessen an seinem Alter und der relativ geringen Möglichkeiten, was die Screentime der einzelnen Akteure angeht, ist das wirklich beeindruckend, und das in einem direkten Kontrast eines Robert Downey Jr..

AVENGERS: INFINITY WAR: Wong (Benedict Wong), Doctor Strange/Stephen Strange (Benedict Cumberbatch), Bruce Banner/Hulk (Mark Ruffalo), Iron Man/Tony Stark (Robert Downey Jr.)
AVENGERS: INFINITY WAR: Wong (Benedict Wong), Doctor Strange/Stephen Strange (Benedict Cumberbatch), Bruce Banner/Hulk (Mark Ruffalo), Iron Man/Tony Stark (Robert Downey Jr.) Photo: Chuck Zlotnick ©Marvel Studios 2018
Die Ausstattung des Films reiht sich nahtlos in die gesamte Reihe des _MCU_ ein und greift diese direkt auf. In der Hinsicht bietet der Film nur wenig, was man in den anderen Filmen nicht bereits gesehen hat. Im Grunde gibt es nur wenige Orte im Film, an denen man nicht bereits mit seinen Helden und Heldinnen war. Das tut dem Ganzen jedoch keinen Abbruch, da dieser Umstand dazu beiträgt, sich in dem Getümmel und der Schlag auf Schlag voranschreitenden Handlung zu orientieren. Wäre dies anders, könnte ich mir vorstellen, dass man als Zuschauer schnell die Orientierung verlieren könnte. Der Rückgriff auf bekannte Schauplätze erweist sich also als ein Glücksgriff für den Zuschauer und stellt keinen Nachteil hinsichtlich der Spannung des Films dar.

Nur die Kameraführung und zum Teil schnellen Schnitte sorgen dafür, dass man in der einen oder anderen Situation die Orientierung verlieren kann. Das betrifft vor allem die Kampfszenen. Das Komische dabei ist, dass hier die größte Varianz im Film vorliegt, denn auf der einen Seite gibt es Szenen, in denen die Choreografien von der Kameraführung und dem Schnitt verschluckt werden, wobei es es auch zahlreiche Kämpfe gibt, in denen Kamera und Schnitt der Entfaltung der Kämpfe äußerst behilflich sind.

AVENGERS: INFINITY WAR: Okoye (Danai Gurira), Black Panther/T'Challa (Chadwick Boseman), Captain America/Steve Rogers (Chris Evans), Black Widow/Natasha Romanoff (Scarlet Johansson) and Winter Soldier/Bucky Barnes (Sebastian Stan)
AVENGERS: INFINITY WAR: Okoye (Danai Gurira), Black Panther/T'Challa (Chadwick Boseman), Captain America/Steve Rogers (Chris Evans), Black Widow/Natasha Romanoff (Scarlet Johansson) and Winter Soldier/Bucky Barnes (Sebastian Stan) Photo: Chuck Zlotnick ©Marvel Studios 2018
Ein weiterer Pluspunkt von Avengers: Infinity War sind ganz klar die Animationen, allem voran Thanos. Die animierten Figuren wirken dermaßen plastisch, sodass man auch bei ihnen innere Regungen ablesen kann. Gerade im Hinblick auf Thanos ist das natürlich von essenzieller Bedeutung. Hier muss sich Marvel wirklich nichts nachsagen lassen. Dieser Aspekt ist im vollen Maße gelungen.

Fazit:
Mit Avengers: Infinity War legen Joe und Anthony Russo einen spektakulären Film hin, der zwar nicht für sich alleine bestehen kann, dadurch aber Lust auf die nachfolgenden Filme bis hin zu Avengers 4 macht. Das, woran der Film letztlich kranken kann, ist nicht unbedingt im Film selbst, sondern eher in der Ankündigungspolitik von Marvel zu suchen. Für das, was der Film sein soll und möchte, macht er alles richtig und hat sogar für diejenigen, die drohen dem ganzen Marvel-Hype langsam überdrüssig zu werden die einen oder andere Überraschung parat. Wer den Film sehen möchte, braucht hier nicht lange zu überlegen. Ganz klare Empfehlung.
by Martin Fischer

Bilder © Walt Disney