Filmkritik Drive Angry (3D)
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| 8/10 |
Schon die ersten Minuten von „Drive Angry 3D“ ebnen den Weg für den weiteren Film: Eine wilde Autoverfolgungsjagd, Gewehrkugeln fliegen durch die Gegend und manchmal dem Zuschauer ins Gesicht, Autos krachen zusammen und in Mitten dieser ohrenbetäubenden Action entsteigt Nicolas Cage einem Autowrack und erzwingt mit coolen Sprüchen und bleihaltigen Nachdruck Informationen von zwei armen Idioten. Wem dies schon reicht, kann das Kino getrost verlassen, denn in diesem Stil geht der Film für gute 1 ½ Stunden weiter.
Wer das Kino nicht verlassen hat, stellt schnell fest, dass die Informationen, die Milton (Nicolas Cage) unbedingt haben möchte, auch gleich das Thema des Filmes sind. Er ist nämlich auf der Suche nach dem Baby seiner von blutgierigen Satanisten ermordeten Tochter. Das Baby befindet sich noch immer in der Gewalt des Satanisten-Anführers Jonah King (Billy Burke), was Milton natürlich nicht gut heißen kann. Um das zu ändern, ist er sogar aus der Hölle geflohen, was wiederum der Teufel nicht gut heißen kann und seinerseits „den Buchhalter“ (William Fichtner) rausgeschickt hat, um Milton zurück zu holen. Die Suche, bei der ihm eine männermordende (!) Piper (Amber Heard) zur Seite steht, wandelt sich zu einem Knochenbrechenden und sehr blutigen Rache-Feldzug und am Ende wartet die Hölle auf jeden.
Wie der Titel „Drive Angry 3D“ schon sagt, gibt es den Film in 3D zu bewundern. Warum diese Information allerdings Teil des Titels werde musste, ist etwas unverständlich. Womöglich wollte Regisseur Patrick Lussier auf sein letztes Werk „My Bloody Valentine 3D“ verweisen. Die 3D-Effekte sind zum Teil etwas platt und eben nur auf den reinen Effekt – dem Zuschauer werden Gegenstände ins Gesicht geworfen, damit er sich erschreckt - aus, sind aber letzten Endes recht witzig anzusehen. Etwas anstrengender hingegen ist die fast durchgehende sehr hohe Lautstärke. Muss das neuerdings sein, dass einem bei jedem Actionfilm die Ohren wegfliegen?
Was den Film neben seiner fast ruhelosen Action sehenswert ist, sind die sehr gut aufgelegten Schauspieler. Ob Nicolas Cage den Film nun gemacht hat, weil er dringend Geld braucht, wie in manchen Boulevardmagazinen berichtet wurde, oder ob er einfach Lust auf diese Rolle hatte, ist letztendlich egal, denn Cage spielt den Höllenhund Milton sehr cool und mit viel Wortwitz. Auch Amber Heard, die fast nur in extrem offenherziger Kleidung herumhüpft, weiß durch ihre schlagkräftige Art zu überzeugen. Als Buchhalter des Teufels gewinnt William Fichtner, der ähnlich wie Zack Galifianakis ein sehr bekannter Nebendarsteller ist und über diesen Status scheinbar nicht hinwegkommt, und nicht weniger cool als Milton daher kommt, die Gunst der Zuschauer.
„Drive Angry 3D“ ist blutiges und brutales Actionkino von seiner unterhaltsamsten Seite und die Doppeldeutigkeit des deutschen Untertitels „Fahr zur Hölle“ ist dieses Mal tatsächlich recht launig. Dreckig, laut und cool – „Drive Angry 3D“ ist bestes Popcornkino.
by Gesa-Marie Pludra
