Watchmen - Ultimate Cut - Blu-ray

Blu-ray Start: 05.12.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 215 min

Watchmen - Ultimate Cut Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

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Inhalt

Rorschach (Jackie Earle Haley) entdeckt seinen früheren Partner Superhelden The Comedian (Jeffrey Dean Morgan) tot auf dem Bürgersteig. Ein geplanter Mord, wie Rorschach Ermittlungen ergeben. Er findet außerdem heraus das Unbekannte ehemalige Superhelden ermorden. Bei denen bricht Panik aus und schon bald sterben die Ersten. Ist as Ganze eine Verschwörung im großen Stil?

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures / Paramount Home Entertainment
Tonformate:
Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch: Dolby Digital 5.1 (Surround)
Englisch: Dolby TrueHD 5.1 (Surround)
Untertitel:
Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Japanisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD

Video on demand - Watchmen - Die Wächter

DVD und Blu-ray | Watchmen - Ultimate Cut

Blu-ray
Watchmen - Ultimate Cut Watchmen - Ultimate Cut
Blu-ray Start:
05.12.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 215 min.

zur Blu-ray Kritik
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Blu-ray Start:
05.12.2019
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Blu-ray Start:
05.12.2019
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Blu-ray Start:
05.12.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 215 min.
DVD
Watchmen - Die Wächter Watchmen - Die Wächter
DVD Start:
20.08.2009
FSK: 16 - Laufzeit: 155 min.

Blu-ray Kritik - Watchmen - Ultimate Cut

Blu-ray Wertung:
Film: | 5/10
Bild: | 9/10
Ton: | 7/10
Extras: | 0/10
Gesamt: | 5/10


Watchmen, die Graphic Novel, gilt gemeinhin als eines der besten und wichtigsten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts und als der beste Comic überhaupt. Geschrieben von Alan Moore traf die Mischung aus Krimigeschichte über den Tod eines maskierten „Helden“, Dekonstruktion des Mythos Superheld, sowie Auseinandersetzung mit dem Kalten Krieg in den Jahren seiner Veröffentlichung, 1986/1987, einen Nerv in der Bevölkerung und verlieh Comics so einen ernsthafteren Ruf. Doch auch in der heutigen Welt ist dessen brutale und realistische Auseinandersetzung mit dem Thema der sogenannten Superhelden noch immer zeitlos und höchst faszinierend, gerade in Zeiten der Marvel-Blockbuster und deren Verehrung deren, wirft Watchmen einige höchst faszinierende Fragen auf. Was sagt es über einen Menschen aus, wenn er im Halloween-Kostüm nachts auf die Straßen geht und sich mit anderen Menschen prügelt? Was treibt einen Menschen dazu so etwas zu tun? So galt der Stoff jahrzehntelang als unverfilmbar, bis 2009 der gerade heute enorm umstrittene Regisseur Zack Snyder seine äußerst kontrovers aufgenommene Interpretation dieses legendären Werks in die Kinos brachte. Der Film floppte an den Kinokassen, der Meinung vieler Filmkritiker nach vor allem aufgrund dem Unwillen vieler Kinogänger sich auf eine so brutale Superheldengeschichte einzulassen. So liefert der Release der neuen Watchmen-Serie (ein Sequel zur Graphic Novel), die Veröffentlichung des Ultimate-Cuts, sowie die aktuellen Geschehnisse in der Welt der DC Comics genug Grund diesen Film zu seinem zehnjährigen Jubiläum erneut genauer unter die Lupe zu nehmen.

Watchmen: Nite Owl (Patrick Wilson), Rorschach (Jackie Earle Haley) und Silk Spectre II (Malin Akerman)
Watchmen: Nite Owl (Patrick Wilson), Rorschach (Jackie Earle Haley) und Silk Spectre II (Malin Akerman) © Paramount Home Entertainment
Zunächst ist dieser unter drei Aspekten zu betrachten, als Film, als Ultimate Cut dessen und als Adaption eines Klassikers. Einer der größten Kritikpunkte an der ursprünglichen Fassung ist, dass diese weniger tief in diese Parallelwelt eintaucht wie der Comic, was aber durch die Natur eines Films bedingt ist. Es ist unmöglich eine über 400 Seiten lange Graphic Novel in Spielfilmlänge zu verfilmen, ohne einige Abstriche zu machen, viel wichtiger ist den Geist des Films intakt zu lassen. Das vielleicht gravierendste Problem hier ist, dass Zack Snyder ähnlich wie bei seinem späteren Film „Batman v Superman: Dawn of Justice“ ein beunruhigend hohes Unverständnis des Ausgangsstoffs zeigt. Während die literarische Vorlage eine detaillierte Demaskierung des Superheldendaseins (mit all den psychischen Störungen, der Lächerlichkeit der Kostüme, den Frauen als Sex-Symbol, dem Identitätsverlust gegenüber der eigenen Maske etc.) und dieses aktiv kritisiert, ist Snyder zu sehr beschäftigt die Charaktere durch ständigen Einsatz von Slow-Motion, verschiedenen Änderungen an Kostümen, der Tatsache, dass anscheinend jeder über Superkräfte verfügt und der generell vollkommen über überstilisierten Optik permanent cool aussehen zu lassen. Zu selten kommt die Thematik, die die Vorlage zu einem zeitlosen Meisterwerk werden ließ, tatsächlich zum Vorschein, eine Aussage wird nie getroffen. So wird aus der ultimativen Kritik am Superheldenmythos, ein Film der diesen nur noch mehr bestärkt. Schlimmer noch glorifiziert Snyder genau die Gewalttätigkeit der „Helden“, die im Comic so ehrlich demaskiert wurde, noch mehr. Doch auch aus filmischer Sicht weist man hier zahlreiche Schwächen auf. Durch den fehlenden Fokus auf die Schwächen der Helden, sowie die fehlende Kritik an deren brutalen Verhalten entfremdet man das Publikum von ihnen, sowie von der eigentlich realistisch anmutenden Handlung. Noch schlimmer verpasst man es dem Film eine tatsächliche Hauptfigur zu verpassen, wodurch eine der grundlegendsten Regel des Drehbuchschreibens vernachlässigte wurde. Eine über 400 Seiten lange Graphic Novel braucht das nicht zwingend, ein Film egal von welcher Länge schon.

Billy Crudup, Malin Akerman und Jackie Earle Haley in Watchmen
Billy Crudup, Malin Akerman und Jackie Earle Haley in Watchmen © Paramount Home Entertainment
Doch auch die Welt der Watchmen, die in der Vorlage der unseren entspricht und erst durch das Aufkommen der kostümierten Vigilanten, sowie der Entstehung von Doctor Manhattan von der unseren abweicht, wirkt im Film vollkommen entfremdet. Während sich bei Moore die Unterschiede der Welten vor allem im technologischen Bereich auf den Doc und dessen Kräfte zurückführen ließen, weicht die Schöpfung Snyders scheinbar grundlos von der uns vertrauten ab. Dies sticht sich mit der versucht realistischen Auseinandersetzung mit der Thematik des Kalten Krieges, wodurch der Zuschauer noch mehr aus dem Film gerissen wird.

Doch auch im Bezug auf zahlreiche Kleinigkeiten (Stichwort: Fangen von Kugeln) wirken im Film oft ungewollt dümmlich oder lässt die Figuren wieder einmal übermenschlich dastehen, nur aufgrund fehlender Informationen. Wie gesagt, ein Film kann unmöglich die Tiefe eines so langen Comics erreichen, doch genießt man als Regisseur und Drehbuchautor genug künstlerische Freiheiten, um Aspekte für die Adaption angemessen zu ändern. Doch genau hier hätte eine zusätzliche, längere Version des Films einige Fehler wieder gut machen können. Statt diese Lücken zu füllen und die Geschichte, Welt, sowie Motive detaillierter auf zu zeigen, nutzt man die zusätzliche Zeit lediglich, um scheinbar wahllos Aspekte aus der Vorlage zu übernehmen ohne diese aber in den gleichen Kontext zu stellen. Natürlich ist man hier oberflächlich betrachtet näher an Moores Werk, vergisst aber die Bedeutung dieser Elemente auf den Film zu übertragen. Ein erschreckend zerstückeltes Endprodukt ist die Folge.

Rorschach (Jackie Earle Haley) in Watchmen
Rorschach (Jackie Earle Haley) in Watchmen © Paramount Home Entertainment
Was bleibt ist dennoch eine letztlich unterhaltsame Superheldengeschichte mit einem tollen Ende (welches allerdings ebenfalls wesentlich schlechter funktioniert als das der Graphic Novel). So scheitert Snyders Version sowohl als Ultimate Cut als auch in der Kinofassung als Adaption vollständig, auch wenn das Schauspiel und vor allem Doctor Manhattan zu überzeugen wissen, als für sich stehender Superheldenfilm funktioniert der Film aber. Immer wieder weiß Snyder mit seinem Gespür für Optik und dem Einsatz von stimmungsvoller Musik zu überzeugen. Auch wenn beinahe alle Action-Szenen zerschnitten wurden, unterhalten sie prächtig. Wenn auch aus dem Kontext gerissen, reißen einzelne Szene aufgrund ihrer Nähe zum Original oft mit. Da ist es schon bezeichnend, dass jede Abweichung von diesem egal wie klein oder groß, Fans ob der Änderung ratlos zurücklassen dürfte.

Bild:
Die sehr düsteren und in einigen Momenten sehr kontrastreichen Bilder wurden überzeugend und detailliert auf den Bildschirm gebracht. Die Optik ist für die Blu-ray wie gewohnt äußerst scharf.

Ton:
Die deutsche Synchronisation ist wie im Großen und Ganzen gelungen, kann aber in Schlüsselmomenten nicht immer vollständig überzeugen. Die Dialoge wurden treffend mit dem atmosphärischen Soundtrack abgemischt, wodurch ein überlappungsfreies akustisches Erlebnis entsteht.

Extras:
Es ist keinerlei Zusatzmaterial vorhanden.


Fazit:
Aus der in der Graphic Novel realistischen Dekonstruktion des Superhelden an sich, wird im Film eine überzeichnete, vom Geist der Vorlage vollkommen entfremdete Verherrlichung von genau dem Mythos, den die Vorlage so zeitlos demaskierte. So bleibt eine unterhaltsame, sowie atmosphärische, wenn auch brutale Superheldengeschichte, die in einzelnen Momenten immer wieder zu überzeugen weiß. Dennoch ist diese gerade im Ultimate Cut erstaunlich unfokussiert, da die zusätzliche Zeit damit verschwendet wird, scheinbar beliebige aus dem Kontext gerissene Elemente aus dem Comic zu übernehmen.


by Sebastian Stegbauer
Bilder © Universal Pictures / Paramount Home Entertainment




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